Muay Thai Atmung Tipps: Die Atmung ist ein lebenswichtiger Vorgang. Um den Körper optimal mit Sauerstoff zu versorgen, ist die richtige Atemtechnik besonders im Sport wichtig. Hier erfährst du alles über die richtige Atmung beim Muay Thai Training und im Kampfsport.
Inhalt
Die richtige Atmung im Muay Thai, MMA und anderen Kampfsportarten
Atmen ist ein natürlicher Reflex, der ohne Beitun automatisch und unbewusst gesteuert wird. Wer allerdings Extremsport wie Muay Thai betreibt, sollte sich die richtige Atemtechnik antrainieren, um auch im Kampf voll leistungsfähig zu bleiben. So kann die Atmung auch bewusst gesteuert und optimiert werden. Wie das geht, erfährst du hier im Ratgeber.
Allgemeines über die Atmung beim Menschen
Beim Atmen strömt Luft durch den Mund oder die Nase in die Lunge. Dabei wird diese durch feinste Härchen in der Nase zunächst gereinigt und durch die Schleimhäute befeuchtet und angewärmt. Durch die Lungenbläschen wird der Sauerstoff schließlich in den Blutkreislauf aufgenommen. Andersherum wird ebenfalls durch die Lungenbläschen der Kohlenstoffdioxid aus dem Blut in die Atemluft abgegeben und somit beim Ausatmen heraustransportiert.
Durch die Atmung werden die Muskeln und Organe also mit Sauerstoff angereichertem Blut versorgt. Nur so kann der Körper voll leistungsfähig und vor allem bei Bewusstsein bleiben. Die richtige Atmung spielt besonders im Kampfsport eine entscheidende Rolle.
Fakten:
- Die Atemfrequenz eines erwachsenen Menschen beträgt in Ruhe ca. 11-15 Atemzüge pro Minute.
- Pro Atemzug werden ca. 0,5 Liter Luft eingeatmet.
- Die Zusammensetzung der eingeatmeten Luft: 78% Stickstoff / 21% Sauerstoff / 0,04% Kohlenstoffdioxid
- Die Zusammensetzung der ausgeatmeten Luft: 78 % Stickstoff / 17 % Sauerstoff / 4% Kohlenstoffdioxid
Unbewusster Atemreflex
Die Atmung wird beim Menschen, wie bei allen anderen Säugetieren auch, automatisch gesteuert. Dies geschieht im Gehirn bzw. Atemzentrum des verlängerten Rückenmarks. Dabei reagieren Chemorezeptoren auf den Kohlenstoffdioxidgehalt des Blutes und lösen ab einem gewissen Wert den Atemreiz aus.
Trotzdem kann die Atmung auch bewusst gesteuert werden. Sportler machen sich dies oft zu nutze. Aber auch bei Meditationsübungen kann eine kontrollierte Atmung zu innerer Ruhe und höchster Konzentration führen.
Tiefere Atmung ist gesünder – Atemfehler
Durch die richtige Atmung kann bereits im Alltag viel Gutes für die Organe und den Kreislauf getan werden. So werden durch das ständige Aus- und Einatmen die inneren Organe „massiert“ bzw. angeregt. Auch das Herz profitiert von einer tiefen Atmung und wird extrem entlastet. So wird es bei tiefer Atmung durch die Zwerchfellbewegung nach unten gezogen und erweitert.
Allerdings kann die falsche Atmung auch negative Auswirkungen auf unseren Organismus haben. Dabei sind die häufigsten Atemfehler durch folgende Ursachen bedingt:
Übergewicht, Haltungsfehler, stressige Lebensweise:
Diese 3 Faktoren haben nicht selten großen Einfluss auf die Atmung. So wird die Atmung oft zu flach, und es verkümmern die feinsten Kapillaren in der Lunge. Die Folge daraus ist eine geringere Sauerstoffaufnahme. Das Herz muss nun in Ruhe mehr Leistung erbringen. Die gesamte Leistungsfähigkeit sinkt.
Auch Rückenschmerzen können großen Einfluss auf die Atmung haben. Aus Reflex und Selbstschutz wird das tiefe Einatmen unterbunden. So können unangenehme Schmerzen vermieden werden. Allerdings wird so die Leistungsfähigkeit herabgesetzt.
So einfach prüfst du, ob du unter Atemfehlern leidest
- Achte verstärkt in Stresssituation, ob deine Atmung trotzdem noch tief bleibt. Sollte sie abflachen wirke mit tiefer Atmung entgegen.
- Prüfe deine Haltung indem du bewusst tief einatmest. Änderst du deine Haltung dabei um irgendwie besser Luft zu bekommen? Wenn ja hast du eine falsche Haltung und atmest nicht tief genug.
- Hast du Rückenschmerzen, die deine Atmung beeinflussen? Atme tief und kräftig ein! Spürst du jetzt Verspannungen oder einen Schmerz, dann leidest du unter Rückenproblemen, die deine Atmung drosseln. Versuche in Zukunft bewusst zu atmen, deine Haltung zu verbessern und evtl. durch Massagen die Verspannungen zu lösen.
Einfach Tricks zur besseren Atmung im Alltag
- Gerade Körperhaltung
- Beim Sitzen nie die Beine überkreuzen —> Sogwirkung
- Regelmäßiges Lüften
- Starke Bauchmuskulatur
- Zwischendurch Strecken
- Herzhaftes Gähnen versorgt den Körper mit Sauerstoff
Atmen ein Spiegelbild der Seele
Das Atmen wird auch unterbewusst durch äußere Einflüsse oder unseren Gemütszustand beeinflusst. Es heißt nicht umsonst „Uns bleibt vor Schreck der Atem weg“ oder „Wir finden etwas atemberaubend schön“. Um eine insgesamt harmonischere Atmung und ein besseres Lebensgefühl zu bekommen, solltest du mit der Zeit immer wieder in dich hineinhorchen. Auch Meditationsübungen wie Yoga oder Meditieren können zu einer besseren Atmung führen und sind unter Thaiboxern und Kampfsportlern beliebte Mittel, um die Leistungsfähigkeit zu steigern.
Die richtige Atemtechnik und Atemübungen im Muay Thai
Die Beherrschung der Atemkunst ist im Muay Thai von grundlegender Bedeutung und wirkt sich nicht nur auf die Leistung, sondern auch auf das allgemeine Wohlbefinden aus. Durch spezifische Atemtechniken und Übungen, die auf die Anforderungen dieser Kampfkunst zugeschnitten sind, können die Praktizierenden ihre Ausdauer, Konzentration und Effektivität im Ring verbessern.
Atemübungen vor dem Training und im Alltag
Tiefe Atmung zur Anregung und Entlastung der inneren Organe:
Tiefe Atmung kann in Stresssituationen im Alltag Wunder bewirken. Aber auch vor einem Kampf oder dem Training kann die tiefe Atemtechnik helfen, sich auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten und die Organe optimal mit Sauerstoff zu versorgen.
So atmest du tief:
Stelle dich aufrecht hin oder setzte dich mit durchgestrecktem Rücken auf einen Stuhl. Lass die Arme dabei locker und entspannt seitlich hängen. Atme nun tief und kräftig durch die Nase ein. Dabei solltest du so tief einatmen, dass die Luft bis in den Bauch und Brustkorb gelangt. Anschließend atmest du langsam durch den Mund wieder aus.
Muay Thai Atmung im Training
Die richtige Atmung ist beispielweise im Tae Kwon Do oder Karate Training ein wichtiger Bestandteil der Kampfkunst. Aber auch im Muay Thai oder anderen Kampfsportarten ist die richtige Atemtechnik ein großer Vorteil. So solltest du bei deinen Schlägen stets kraftvoll ausatmen. Dies ist auch der Grund, warum man die meisten Kämpfer bei ihren Schlägen auch immer laut Stöhnen oder Schreien hört. Dies hilft die Kraft vollkommen in den Schlag zu legen und so effektiver auszuatmen.
Eine Trainingsweisheit: „Wenn du dich nicht Atmen hörst, atmest du vielleicht auch gar nicht!“
Atmung mit Mundschutz im Kampfsport
Manche Kämpfer fühlen sich durch den Mundschutz beim Atmen eingeschränkt. Um sich optimal an den Mundschutz* zu gewöhnen und die richtige Atmung damit zu erlernen, sollte bereits ein paar Tage vor dem Kampf mit Mundschutz trainiert werden. Wer möchte kann auch gerne mit Mundschutz Laufen gehen. So gewöhnt man sich schnell daran und kann sich seine eigene Technik zur richtigen Atmung mit dem Mundschutz zurechtlegen.
Hast du noch Fragen rund um die Atmung für Kampfsportler? Hinterlasse einen Kommentar!